Leuchtweitenregulierung defekt: Was tun?

Super ärgerlich, wenn man unterwegs ist und sich die Leuchtweitenregulierung (LWR) plötzlich selbstständig macht und wild durch die Gegend leuchtet. Das Problem ist schon bei einigen Xenon-Nutzern aufgetreten und pauschal lässt sich zwar nicht sagen, woran es liegt, aber einige einschlägige Fehlerquellen lassen sich doch ausmachen.

Wie funktioniert die Leuchtweitenregulierung?

Sie kennen das System früherer Autos, als der Fahrer noch manuell die Leuchtweite anpassen musste, wenn er beispielsweise in den Urlaub fuhr und viel Gepäck zu transportieren hatte. Heutzutage und insbesondere bei Fahrzeugen, die mit Xenonlicht ausgestattet sind, gibt es eine automatische LWR, die anhand einer Software den korrekten Neigungswinkel des Lichtkegels bestimmt und anpasst, ohne dass sich der Fahrer weiter um etwas kümmern muss. Dem Programm wird eine Normalausrichtung antrainiert, die dann bei unterschiedlichen Beladungszuständen und Fahrweisen entsprechend angepasst wird. Im Falle der Xenonlichter wird meistens eine dynamische Leuchtweitenregulierung eingebaut, die nicht nur die Belastung der Vorder- und Hinterradachsen abgleicht, sondern zusätzlich auf Beschleunigungs-, Brems- und Lenkvorgänge reagiert.

Die Leuchtweitenregulierung korrekt einstellen

Elementar für den Erfolg der Einstellung ist zunächst, dass der Wagen auf ebenem Untergrund abgestellt und leer geräumt wird, falls sich noch größere Lasten darin befinden sollten. Außerdem muss der normale Reifendruck, sprich der Teillastdruck, der für die normale Alltagsbelastung geeignet ist, hergestellt werden. Danach wird der KFZ-Meister das Diagnosegerät an den Wagen anschließen, den Fahrzeugtypus heraussuchen und den Fehlerspeicher auslesen. Dadurch wird sichergegangen, dass keine Fehler unerkannt bleiben und im Nachhinein Probleme verursachen. Erst danach wird die LWR in die Grundeinstellung gefahren und das Scheinwerfereinstellgerät (SEG) wird vor dem Fahrzeug positioniert. Gemessen wird zunächst der Ist-Zustand der Einstellung, danach wird abgeglichen, ob das dem Soll-Zustand entspricht. Der Soll-Zustand ist die Neigung der Scheinwerfer um 10%, die die Scheinwerfer standardmäßig bei normaler Belastung einnehmen sollen. Am SEG lässt sich dazu einstellen, um welche Lampenart es sich handelt. Da die Hell-Dunkel-Grenze bei Xenonleuchten anders verläuft als bei Halogenlampen, muss darauf geachtet werden, dass der Blendwert auf keinen Fall mehr als 1,3 Lux beträgt, damit der Gegenverkehr nicht geblendet wird. Alle Neueinstellungen werden per Tastendruck bestätigt und gespeichert. Das System „lernt“ dadurch, was es fortan zu tun hat.

Xenon-Scheinwerfer bewegen sich gar nicht mehr

Normalerweise loten die Scheinwerfer bei jedem Anlassen des Motors anhand der Beladung automatisch die korrekte Position des Lichtkegels aus. Wenn sie sich überhaupt nicht rühren, kann das daran liegen, dass der Stellmotor eines oder mehrerer Scheinwerfer ausgefallen ist. Um das zu überprüfen, könnten Sie die Spannung testen, die dort anliegt. Falls Spannung anliegt, sich aber sonst nichts rührt, muss ein Defekt im Stellmotor selbst vorliegen. Dieser kann relativ unkompliziert ausgetauscht werden. Wenn sie den Wechsel selber vornehmen, sollten Sie im Anschluss aber trotzdem nochmal einen Fachmann drüber schauen lassen. Falls keine Spannung anliegt, ist das Problem komplexer und bedarf eines Fachmanns. Am einfachsten ist es, den Fehlerspeicher auslesen zu lassen, um herauszufinden, ob Teile der Elektronik kaputt sind oder irgendwo die Stromkette unterbrochen sein könnte.

Die Scheinwerfer leuchten unruhig umher

Natürlich ist es möglich, dass die Höhenstandssensoren unterhalb des Wagens aufgrund der Witterung, gewöhnlichem Verschleiß oder ähnlichen Ursachen Schaden nehmen. Auch könnte die Aufhängung zu locker sein, wodurch der Sensor größere Schwankungen verzeichnet und an die Leuchtweitenregulierung weitergibt, als tatsächlich vorhanden sind. So erklärt sich insbesondere das Phänomen, wenn die Scheinwerfer auf unebener Fahrbahn oder bei Schlaglöchern umherirren und unruhig durch die Gegend leuchten. Wenn das Phänomen auch bei stehender Karosserie bzw. auf relativ ebener Fahrbahn auftritt, handelt es sich vermutlich wirklich um schadhafte Sensoren, die ausgetauscht oder sorgfältiger befestigt werden müssen. Ansonsten, wenn es nur während der Fahrt auf unebenem Gelände passiert, kann es schlicht und ergreifend zur Eigenart einer dynamischen LWR gehören, dass sie sich sekundenschnell an ihre Umgebung anpasst- daran lässt sich dann leider nicht viel machen. Flackernde Scheinwerfer sind nochmal ein anderes Problem, dass wir hier ausführlicher besprochen haben.

Das Licht steht zu hoch oder zu tief

Ein weiteres Problem kann sein, dass die Scheinwerfer nach dem Austausch einer Komponente oder beim jährlichen Lichtcheck nicht in die Grundeinstellung zurückgefahren und korrekt ausgerichtet worden sind. Dadurch geht die LWR von falschen Daten (Soll-Zustand) aus und verfälscht den Neigungswinkel. Das merken Sie spätestens daran, dass Sie den Gegenverkehr blenden oder die Straße nicht so großflächig wie erwartet ausgeleuchtet wird. In diesem Fall hilft nur, nochmals bei einer Werkstatt vorbeizufahren. Dort haben sie die entsprechenden Diagnosegeräte und Fachkenntnisse, mit denen die Scheinwerfer wieder korrekt positioniert werden können.