Es wird häufig diskutiert, ob man das Xenon-Abblendlicht selber regulieren kann, so wie es bei herkömmlichen Halogenleuchten möglich ist. Es gibt sicherlich einige Hobby-Schrauber, die die Einstellungen in Eigenregie vorzunehmen versuchen, die dann aber feststellen müssen, dass es doch nicht so leicht ist, wie gedacht. Das System ist nun mal nicht statisch und manuell anpassbar, sondern durch eine Software gelenkt.
Diese Funktion bringen Xenonleuchten mit
Der Grund dafür ist, dass alle Xenonlichter über eine automatische Leuchtweitenregulierung verfügen- das sollte zumindest der Standard sein. Dadurch wird sichergestellt, dass die Scheinwerfer die Straße zu jedem Zeitpunkt optimal ausleuchten können. Sensoren an den Vorder- und Hinterachsen des Wagens erkennen automatisch, wie stark das Fahrzeug beladen ist und wie die Lichthöhe angepasst werden muss, um freie Sicht zu gewähren ohne aber dabei den Gegenverkehr zu blenden. Auch Brems- bzw. Beschleunigungsvorgänge gleichen dynamische Leuchtweitenregulierungen aus. Manche Systeme gehen sogar automatisch beim Lenkeinschlag mit, sodass Kurven perfekt beleuchtet werden.
Das benötigen Sie zum Nachrüsten auf Xenon
Bei einer Nachrüstung von LED bzw. Halogenleuchten auf Xenon sollten Sie darauf achten, dass alle zugehörigen Komponenten ordnungsgemäß ausgetauscht werden. Dazu gehören der passende Brenner, ein Vorschaltgerät, eine Scheinwerferreinigungsanlage und natürlich die Leuchtweitenregulierung. Außerdem braucht es die richtige Betriebssoftware. Die neuen Leuchten sollten sich problemlos mit der restlichen Elektronik kombinieren lassen und selbstverständlich muss die Bauart der Lampe mit dem Wagentypus kompatibel und für ihn genehmigt sein.
Fehler beim Nachrüsten
Wenn Sie den Umbau selbst vornehmen wollen, weil Sie sich die hohen Kosten der Fachwerkstatt sparen möchten, sollten Sie den Wagen spätestens nach dem Umbau dem TÜV vorführen und die Änderungen eintragen und absegnen lassen. Außerdem sollte die Leuchtweite professionell überprüft und ggf. angepasst werden. Das können Sie schlecht allein Zuhause erledigen.
Es gibt Xenonleuchten, die illegalerweise nachträglich in herkömmliche Fassungen eingesetzt werden können, obwohl der Wagen eigentlich auf LED oder Halogenbeleuchtung ausgelegt ist. Das ist nicht erlaubt, da sich das Xenon so nicht sauber regulieren lässt und oftmals viel zu hell strahlt.
Einstellung des Xenon-Lichts- was braucht man dafür?
Jeder Autofahrer kennt die OBD-Diagnosegeräte, mit denen Fehler am Motor des Wagens ausgelesen werden können. Ein ähnliches Diagnosegerät (meist der MegaMacs 77 von Gutmann) gibt es auch für die fein justierte Leuchtweitenregulierung– mit dem Unterschied, dass damit nicht nur Fehler ausgelesen werden können, sondern auch automatisch die Leuchthöhe- und weite der Scheinwerfer eingestellt werden kann. Zusätzlich hilft ein Scheinwerfereinstellungsgerät (SEG) dabei, festzustellen, wie hoch oder tief das Licht tatsächlich steht.
Wie werden Xenon-Scheinwerfer eingestellt?
Der KFZ-Meister muss den Wagen dazu nicht mehr vor einer Wand parken, umständlich die Höhe des Lichtkegels messen, dann die entsprechende Neigung mit einem Winkel von 1-2% ausrechnen und die Lampen dann händisch danach ausrichten. Das geht auch gar nicht mehr, denn das Auto richtet die Scheinwerfer nach den gegebenen Einstellungen eigenständig aus. Heutzutage hilft das SEG dabei, minimale Abweichungen des Lichtkegels auf kleinstem Raum zu erkennen. Zusätzlich muss der KFZ-Meister die Grundeinstellung des Wagens mithilfe des Diagnosegeräts anpassen. Es wird also der Ist-Zustand bei normaler Beladung und korrektem Reifendruck gemessen und mit dem Soll-Zustand verglichen. Wenn nötig, kann die Einstellung angepasst werden. Sie wird dann eingespeichert bzw. „angelernt“, sodass der Wagen fortan eigenständig die korrekte Position einnimmt.
Fazit: Ab in die Werkstatt!
Da das Xenonlicht von einer Software gesteuert wird, kann es nur mithilfe der speziellen Test- bzw. Auslesegeräte auf seine Grundeinstellungen zurückgesetzt und umgestellt werden kann. Wenn Änderungen der Regellage vorgenommen werden, müssen diese eingespeichert werden, damit der Wagen die entsprechende Leuchthöhe immer wieder automatisch einnimmt. Der Laie hat meistens weder die zugehörigen Geräte, noch das nötige Fachwissen, um die Änderungen korrekt einzuspeichern. Abgesehen davon sind die Geräte außerordentlich teuer. Das Diagnosegerät kostet in der Neuanschaffung knapp 8000€ und für ein SEG bezahlt eine Werkstatt zwischen 2000-4000€. Deshalb raten wir jedem Laien, nicht selber Hand anzulegen, ohne zu wissen wo der Fehler liegt und sich in der KFZ-Werkstatt beraten zu lassen.
Was kostet die Einstellung des Xenons?
Meistens belaufen sich die Kosten der Fehlerauslesung auf 20-30€, manche Werkstätten bieten den Service sogar kostenfrei an. Im Herbst gibt es noch häufiger günstige oder kostenfreie Angebote für die Anpassung der Leuchtweitenregulierung. Diese sollten Sie unbedingt nutzen. Bedenken Sie, dass das Geld wohl investiert ist, wenn Sie dadurch sicherer unterwegs sind.